... zumindest was das Gesundheitssystem anbelangt. Aber von vorne.
Nachdem ich in der Notaufnahme vom Bamberger Klinikum gelandet bin und sie mich nach einem Bluttest und einem CT dabehalten wollten, kamendlich mal die Zusatzversicherung zum Einsatz, dass stationäre Behandlungen für mich wie wenn als ob Privatpatient sind. Feine Sache, gleichwohl war kein Einzelzimmer mit Internetanschluß und DVD-Player mehr verfügbar, also nur ein "normales" Einzelzimmer. Angesichts der Tatsache, dass ich eh Probleme mit dem Sehen hatte, war das auch verschmerzlich, selbst Fernsehen war mir nämlich zu anstregend und wegen der Gehirnerschütterung sowieso.
Am darauffolgenden Tag wurde ich diversen Untersuchungen unterzogen, die zum Ergebnis hatten, dass wohl keine Gehirnblutung vorliegt. Bis dieses Ergebnis vorlag, geht einem schon so einiges durch den Kopf und plötzlich wird vieles sehr sehr relativ ... man beginnt darüber nachzudenken, was man eigentlich vom Leben so erwartet hat und wie es jetzt weitergeht. Waren auch sehr einsame Stunden insgesamt und ich mochte auch nicht über das worst-case-Szenario nachdenken (was ich allerdings doch tat, das soll hier aber mal nicht weiter ausgeführt werden, kann sich jeder selbst mal überlegen).
Schließlich kamen die Ärzte zu dem Schluß, dass es irgendwas am Auge sein müsse - Augapfel selber oder der Sehnerv. Deshalb wurde ich zu einem Augenarzt geschickt (immer noch als Privatpatient) und kam dort (und jetzt kommt's:) ohne Termin sofort dran, wurde mit so ziemlich allen möglichen und auch unmöglichen Untersuchungen und Spielzeugen traktiert, inklusive einer 150 Euro teuren Spezielauntersuchung, die zu Tage förderte (und das in schönen, bunten Bildern), dass sich aufgrund des indirekten Traumas des Aufpralls Wasser im Auge angesammelt hat, dass den Knick in der Optik verursacht.
Zur Erklärung, was jetzt eigentlich genau das Problem ist: Man nehme Zeigefinger und Daumen der rechten Hand und bilde damit ein "O". Im Abstand von etwa gespreitzem Zeigefinger und Daumen der linken Hand wiederum halte man dieses "O" vor das rechte Auge und stelle sich vor, alles sei in diesem Kreis leicht gelblich und nach links verschoben. Für die Physiker unter uns: Rechts durch mein Gesichtsfeld bewegt sich ein Schwarzes Loch, dass das Licht zwingt, sich entlang des gekrümmten Raumes zu bewegen. Mit anderen Worten, ich kann die Wasserblase "sehen".
Ähnliche Verletzungen treten nach Boxkämpfen oder Schlägereien auf und seien normalerweise Folge eines direktenTreffers Traumas; bei mir eben die Besonderheit, dass eben jenes Trauma indirekt ist. Toll auch. Sowas wollte ich schon immer haben ... eine medizinische Besonderheit. Zumindest ist die Heilungschance bei 80%, dass sich die Blase von selber zurückbildet in den kommenden 2-4 Wochen - und selbst wenn nicht, gibt es noch die Möglichkeit einer ambulanten Punktierung (auf Deutsch: Nadel in Auge), womit eine 100%-ige Heilung gewährleistet wäre.
Weil ich nun aber Privatpatientenstatus hatte, wurde ich "zur Beobachtung" noch eine Nacht länger im Krankenhaus behalten und kam so erst im Laufe des Mittwochs wieder raus.
Momentan muss ich noch 6-mal täglich Augentropfen nehmen, die nett brennen. Dafür habe ich den Eindruck, dass der Kreis mittlerweile ein wenig kleiner geowrden ist (oder sich das Gehirn langsam drauf einstellt), immerhin ist der Sturz schon fast eine Woche her (sieht man von der Latenzzeit mal ab).
Fazit: Auf das kleine Abenteuer hätte ich gerne verzichtet, gleichwohl habe ich wohl noch länger davon. Ein paar neue Einsichten hat es auch gebracht, aber davon vielleicht mal an anderer Stelle. Und das Gesundheitswesen ist eine echt üble Zweiklassengesellschaft. Wegen mir musste ein anderer Patient auf dem Gang schlafen, bloß weil sie an mir mehr verdient haben. Und das habe ich auch nur durch Zufall erfahren. Schweine.
Nachdem ich in der Notaufnahme vom Bamberger Klinikum gelandet bin und sie mich nach einem Bluttest und einem CT dabehalten wollten, kam
Am darauffolgenden Tag wurde ich diversen Untersuchungen unterzogen, die zum Ergebnis hatten, dass wohl keine Gehirnblutung vorliegt. Bis dieses Ergebnis vorlag, geht einem schon so einiges durch den Kopf und plötzlich wird vieles sehr sehr relativ ... man beginnt darüber nachzudenken, was man eigentlich vom Leben so erwartet hat und wie es jetzt weitergeht. Waren auch sehr einsame Stunden insgesamt und ich mochte auch nicht über das worst-case-Szenario nachdenken (was ich allerdings doch tat, das soll hier aber mal nicht weiter ausgeführt werden, kann sich jeder selbst mal überlegen).
Schließlich kamen die Ärzte zu dem Schluß, dass es irgendwas am Auge sein müsse - Augapfel selber oder der Sehnerv. Deshalb wurde ich zu einem Augenarzt geschickt (immer noch als Privatpatient) und kam dort (und jetzt kommt's:) ohne Termin sofort dran, wurde mit so ziemlich allen möglichen und auch unmöglichen Untersuchungen und Spielzeugen traktiert, inklusive einer 150 Euro teuren Spezielauntersuchung, die zu Tage förderte (und das in schönen, bunten Bildern), dass sich aufgrund des indirekten Traumas des Aufpralls Wasser im Auge angesammelt hat, dass den Knick in der Optik verursacht.
Zur Erklärung, was jetzt eigentlich genau das Problem ist: Man nehme Zeigefinger und Daumen der rechten Hand und bilde damit ein "O". Im Abstand von etwa gespreitzem Zeigefinger und Daumen der linken Hand wiederum halte man dieses "O" vor das rechte Auge und stelle sich vor, alles sei in diesem Kreis leicht gelblich und nach links verschoben. Für die Physiker unter uns: Rechts durch mein Gesichtsfeld bewegt sich ein Schwarzes Loch, dass das Licht zwingt, sich entlang des gekrümmten Raumes zu bewegen. Mit anderen Worten, ich kann die Wasserblase "sehen".
Ähnliche Verletzungen treten nach Boxkämpfen oder Schlägereien auf und seien normalerweise Folge eines direkten
Weil ich nun aber Privatpatientenstatus hatte, wurde ich "zur Beobachtung" noch eine Nacht länger im Krankenhaus behalten und kam so erst im Laufe des Mittwochs wieder raus.
Momentan muss ich noch 6-mal täglich Augentropfen nehmen, die nett brennen. Dafür habe ich den Eindruck, dass der Kreis mittlerweile ein wenig kleiner geowrden ist (oder sich das Gehirn langsam drauf einstellt), immerhin ist der Sturz schon fast eine Woche her (sieht man von der Latenzzeit mal ab).
Fazit: Auf das kleine Abenteuer hätte ich gerne verzichtet, gleichwohl habe ich wohl noch länger davon. Ein paar neue Einsichten hat es auch gebracht, aber davon vielleicht mal an anderer Stelle. Und das Gesundheitswesen ist eine echt üble Zweiklassengesellschaft. Wegen mir musste ein anderer Patient auf dem Gang schlafen, bloß weil sie an mir mehr verdient haben. Und das habe ich auch nur durch Zufall erfahren. Schweine.
4 Kommentare:
du liebe güte. du solltest am anfang deines berichtes drauf hinweisen, dass leute mit schwachem magen oder leute, die grad richtig (RICHTIG!) viel gegessen haben, mal weng obachd geben sollten. mir (gehöre sowohl zu erst- als auch zweitgenannten im moment) is etz weng übel.
der berg is einfach gefährlich. liebe güte hey. ich wünsch dir ne freiwillige blasenrückbildung, weil an das mit der nadel...willi garnet denken, möglichweise hüpfen mir sonst eblykörnla wieder raus.
Das mit der Zweiklassengesellschaft kann ich nur unterschreiben. Mein Dad ist Arzt auf der Privatstation unseres Krankenhauses hier und der erzählt das gleiche. Schlimm sowas. Kann man nur hoffen, dass dieser ganze Mist mit privaten Versicherungen endlich abgeschafft wird.
Ach du meine Güte, das hört sich ja gar nicht gut an. Wie hast du denn das geschafft?!? Hilfe!
Ich wünsch dir ne gute Besserung! Und an deine Augenblase: VERZIEH DICH!
Wieso denn abschaffen? Die PKV stützen doch dieses ganze marode System noch am ehesten. Lächerlich, was Ihr hier schreibt. Sobald Ihr Euch das leisten könnt, seid Ihr doch die ersten, die in die PKV gehen. Heuchler!
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