26. Februar 2008

[MISC] Die fleißige Ameise

Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit. Hier verbrachte sie die meiste Zeit des Tages schwer arbeitend, immer ein Liedchen summend. Sie arbeitete fleißig vor sich hin.

Der Generaldirektor, ein dicker fetter Käfer, stellte fest, dass es niemanden gab, der die Ameise beaufsichtigte. So konnte es nicht weitergehen! Er schuf einen Supervisor Posten und stellte einen Mistkäfer mit viel Erfahrung ein.

Die erste Sorge des Mistkäfers war, die Arbeitszeit zu standardisieren. Er erstellte hierzu verschiedene Reports. Bald darauf benötigte der Mistkäfer eine Sekretärin, die diese Reports vorbereitete. Man stellte eine Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm.

Und in der ganzen Zeit, arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.

Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers, und fragte ihn nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen. So wurde es nötig, eine Fliege einzustellen als Helfer für den Supervisor. Sie kauften der Fliege ein Laptop, mit dem sie die Reports schön bunt gestalten konnte.

Die fleißige Ameise summte schon bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, dass sie so viel Schreibkram auszufüllen hatte, anstatt zu arbeiten.

Daraufhin beschloss der Generaldirektor, dass ein Administrator für die Abteilung, in der die Ameise arbeitete, her musste. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die alserstes verlangte, dass man ihr einen speziellen Sessel kaufen solle. Natürlich brauchte sie auch ein Auto, einen Laptop und einen Zugang zum Intranet. Und selbstverständlich brauchte sie auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, die schon an ihrem alten Arbeitsplatz als Sekretärin für die Heuschrecke gearbeitet hatte.

Die Ameise sang nicht mehr. Sie wurde immer unruhiger und nervöser.

"Wir müssen ein Gremium beauftragen, Daten für eine Studie über die arbeitende Gesellschaftsschicht zusammenzutragen und einen Bericht zu verfassen." Gesagt, getan. Die ausgesuchten Spezialisten machten sichgegen ein beträchtliches Entgelt sogleich monatelang an die Arbeit.

In der Zwischenzeit stellte der Generaldirektor fest, dass die Abteilung, in der die fleißige Ameise munter vor sich hin arbeitete, nicht mehr den gleichen Profit wie früher erwirtschaftete. Er wandte sich an die Eule, eine Expertin in Sachen Betriebswirtschaft, die Tausende von Euro bekam. Sie sollte analysieren und diagnostizieren, was zu tun sei. Die Eule wirbelte drei Monate in allen Büros der Firma herum. Dann legte sie einen Abschlussbericht vor, der besagte: "Sie haben zu viel Personal, es sollten Stellen abgebaut werden."

Dem Expertenbericht der Eule folgend, entließ der Generaldirektor die Ameise, die immer so fleißig arbeitete und ihre Arbeit liebte.

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Und die Moral von der Geschicht':

Es sollte dir nicht im Traum einfallen, eine fleißig arbeitende, fröhliche Ameise zu sein. Es ist viel besser eine Heuschrecke oder ein Mistkäfer zu sein, wenn auch unnüt und unfähig. Diese brauchen keinen Supervisor, es stresst sie niemand.

Wenn du nicht anders kannst, als fleißig und arbeitsam zu sein, dann zeige niemandem, dass du fröhlich bist und dass dir deine Arbeit Freude macht!

Erfinde von Zeit zu Zeit ein Unglück, jammere und beschwere dich, damit es niemandem in den Sinn kommt, dich zu beneiden, nur weil du Spaß an deiner Arbeit hast.

22. Februar 2008

[MISC] Principality of Hutt River

"Das Klima entspricht dem vom Westaustralien".

Mein persönlicher all time Favourit, der die Kategorien "Unnützes Wissen", "Fundstück der Woche" und "Potenzielle 500.000-Euro-Frage bei Wer wird Millionär" auf sich vereinigt:

Principality of Hutt River

Unbedingt lesen, ich habe Tränen gelacht!

20. Februar 2008

[MISC] Logelei

... oder die Antwort auf die Antwort zur Frage.

Geht man davon aus, dass zwei Dinge, nennen wir sie der Einfachheit halber einmal A und B, in einer wie auch immer gestalteteten Beziehung zueinander stehen, diese mag auf den Namen x hören, dann ergibt sich prinzipiell folgendes Bild:


wahrfalsch
AxA

AxB

BxA

BxB



Soweit, so gut. Was an sich jetzt daherkommt wie eine Wahrheitstabelle (aus der sich mittels Konjunktiver oder Disjunktiver Normalform ein bool'scher Ausdruck ja ohne weiteres ableiten ließe), eröffnet dem weitsichtigem Philosophen einen völlig neuen Einblick in die Welt und das Innerste, das sie zusammenhält: Die freien Plätze geben einen 4x2-Matrix wieder.

Was auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär, geradezu vernachlässigbar daherkommt, entpuppt sich - unter der Prämisse, dass x eine beliebe Beziehung (die Wissenschaft spricht an dieser Stelle auch gerne von "x-beliebig" (im Gegensatz zu "X-Men" als Begriff der gender studies)) darstellt, also auch die nichtige - tatsächlich als 42. qed.

Und danke für den Fisch.

16. Februar 2008

[Blog] Multae causae sunt scribendi

HA!

Heute war offensichtlich wieder mal google-crawl-Tag und deshalb wurde mein Archiv durchsucht und indiziert. Der geneigte Leser fragt sich vermutlich, woher ich das weiß: Im Hintergrund des Blogs laufen einige tools, die die Besucher des Blogs registrieren und zuordnen können - teilweise zumindest.

Und in diesem Fall halt google. Und das interessante ist, dass mein Blog für den Eintrag vom 13. April im pagerank erstaunlich hoch geklettert ist für die Suchanfrage "multae causae sunt bibendi": Wenn das nicht mal ein Grund zum trinkenfeiern ist!

<klugscheiß>
Für die Nicht-Lateiner: "Multae causae sunt scribendi" heißt "Es gibt viele Gründe, zu schreiben". scribendi ist ein Gerundiv in prädikativer Verwendung. Just the case.
</klugscheiß>

15. Februar 2008

[MISC] Billy und die Klonosaurier

Bei diesem Artikel muss ich an folgende Szene denken:

Skinner: Endlich habe ich die Zeit, das zu tun, was ich schon immer wollte - einen berühmten Roman schreiben. Meine Geschichte spielt in einem futuristischen Freizeitpark, in dem Dinosaurier, durch moderne Klonungstechniken wieder zum Leben erweckt werden und das unter dem Titel:" Billy und die Klonosaurier".

Apu: Das kann doch wohl nicht ihr ernst sein. Erst kommen sie auf eine Idee, die längst in Büchern und Filmen verarbeitet wurde - und dann bekommt das Ganze noch einen Titel, der niemandem gefällt. Haben Sie in letzter Zeit die Bestsellerlisten verfolgt? Es war einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Was denken Sie sich dabei? - Vielen Dank, beehren Sie uns bald wieder.
(Simpsons, 5x19)


Aber irgendwie erinnert das alles doch sehr an "The Sixth Day". Krass.

10. Februar 2008

[MISC] Holz 2.0

Zu den großen Freuden meiner Kindheit gehörte es, dann und wann die Holzeisenbahn (ein Oxymoron!) aufzubauen. Zwar waren die Kurvenradien starr, die Gleisführung wenig flexibel und einige Bahnschranken bekam der Hund zwischen die Zähne, aber im Großen und Ganzen verbinde ich damit glückliche Nachmittage.

Insofern sprang mir ein sp.on-Artikel letzte Woche sofort ins Auge (aua!), den ich so nicht wieder im digitalen Nirvana verschwinden lassen will. Es geht darum, dass die Traditionsfirma Brio eine neue Serie auf den Markt gebracht hat:
Die Networkers. Das hat nichts mit studivz oder openbcxing zu tun, sondern soll der frühkindlichen Erziehung dienen; um genau zu sein, soll dem Nachwuchs spielerisch nahegebracht werden, wie das Internet funktioniert, wie Mails verschickt werden, was Viren (siehe rechts) anstellen können und warum man eine Datenautobahnpolizei braucht.

Das Lustige daran ist, dass ich diese Holzeiesenbahn schon mal in einem Schaukasten bei Toy'r'us gesehen hatte und zuerst dachte, es handele sich um eine SciFi-Eisenbahn oder so.

Nach eingehendem Studium der einzelenen Brio-Sets und -Modelle muss ich allerdings sagen, dass der pädagogische Aspekt wohl eher fraglich ist. Nichtsdestotrotz wird es Kinder nicht davon abhalten, damit zu spielen so wie ich es einst getan habe. Und das ist gut so. Bei soviel Nostalgie frage ich mich unwillkürlich, wo eigentlich meine alte Holzeisenbahn abgeblieben ist ... immerhin hatte die so ne tolle Ziehbrücke und mit Holzbausteinen konnte man da ne prima Schwebebahn mit bauen ...

[MISC] Bei der Geburt getrennt (Teil X)

8. Februar 2008

[MISC] Kein Alkohol ist auch keine Lösung

Da hört man gelegentlich beim Autofahren Radio und muss sich folgende Nachricht anhören:

Die 0,5 Promille-Grenze wird in der Schweiz wieder aufgehoben. Ab dem 1.Juni 08 beträgt für Autofahrer der zulässige Alkoholgrenzwert wieder 0.8 Promille. Wie eine gesamtschweizerische Studie der ETH Zürich ergeben hat, hat die Unfallhäufigkeit seit Einführung der 0,5 %o-Grenze stark zugenommen. Auffällig sei, dass speziell zur späten Stunde und an Wochenenden, die mittel- bis schweren Unfälle eine noch nie dagewesene Zahl erreichten.
Abklärungen der Polizei haben ergeben, dass die Ursache darin liege, dassseit dem 1. Januar die Männer nicht mehr alkoholisiert heimfahren, sondern sich von ihren Frauen abholen lassen.

Neue Züricher Zeitung vom 23.08.07


Jetzt verfügt die NZZ über ein recht ansehnliches online-Archiv, in dem nichts darüber zu finden ist; zudem schleudert google noch eine gleichlautende Meldung von 2005 heraus ... scheint wohl eine Zeitungsente (zu neudeutsch: Hoax) zu sein. Schön, dass die Redaktion soviel Zeit in eine sorgfältige Recherche gesteckt hat. Wenn ich groß bin, mach ich doch noch nen Watchblog auf ;-)