Diese Woche hat es mich nach Ratingen verschlagen. Das liegt bei Düsseldorf und das wiederum liegt in NRW (Mitte links also). Das Lustige ist, dass es trotzdem eine ganz andere Welt als in Bamberg ist.
Zunächst einmal fällt auf, dass die Ampeln und Kreuzungen hier anders gestaltet sind. Jede(!) Fußgängerampel hat drei Lichter, oben eines mit "Warte", darunter die vertrauten roten und grünen Männchen. Als ob das noch nicht genug wäre, ist beinahe jede Ampel mit mindestents einem Druckknopf ausgestattet, der das eben erwähnte "Warte" auslöst. Das ist ganz nett, von wegen Interaktivität und so. Das Layout der Kreuzungen ist ebenfalls - zumindest bei größeren Straßen (und Ratingen wird von 4 Bundesstraßen und zwei innerstädtischen Ringen regelrecht zerschnitten). Ein Fußgänger muss sage und schreibe 3 Straßen überqueren, um von einer Seite zur anderen zu kommen, da jede Rechtabbiegerspur(1) durch so eine Mini-Verkehrsinsel abgetrennt ist. Man hangelt sich als über eine erste Druckknopfampel zur ersten Insel, überquert mittels zweiter Druckknopfampel die Hauptspur der Straße und landet auf einer zweiten Verkehrsinsel, von wo aus man dann entweder seinen Weg bspw. auf die eigentliche andere Seite oder aber - sofern man seinen Plan geändert hat - dann aber auch auf die (vom Usprung aus gesehen) diagonal gegenüberliegende Seite wechseln kann.
Aber das ist nicht das einzig Verwirrende. Dass man hier gerne Bierersatzflüssigkeit aus Senfgläsern konsumiert, ist ja hinlänglich bekannt; auch, dass man dieses in sog. "Trinkhallen" tut, war mir bekannt. Aber was man hierzulande unter einer Trinkhalle versteht, ist wirklich sehr erstaunlich. Bei uns würde man vielleicht Zeitungskiosk dazu sagen: Ein gartenhäuschenähnliches Gebilde, meistens aus grün gestrichenem Holz gezimmert, in dem ein paar Stehttische, eine Theke sowie Zeitungsständer zu finden sind, wo Zeitschriften, Zeitungen, Tabak und eben auch Spirituosen verkauft werden. Wer sich unter einer Halle bisher einen hohen, ehrwürdigen, von Säulen gesäumten Raum vorgestellt hat, geradezu ein Tempel, in dem dem Biergenuß gehuldigt wird ... wird eher enttäuscht sein.
Apropos Flüssigkeiten. NRW hat sein eigenes Pfandystem. Bisher dachte ich, jede gekaufte (Pfand-)Flasche könne man überall in Deutschland abgeben und würde einheitlich viel Pfand zurückbekommen. Hier ist dem nicht so, im Gegenteil, man zahlt auch noch 60 Cent Pfand für eine Flasche, die bei uns nur 25 Cent Pfand kostet. Wahlweise haben die mich beim Plus auch einfach bloß beschissen um 35 Cent.
Der letzte Unterschied ist auch gleichzeitig der Gravierendste: Man begrüßt sich nicht mit "Grüß Gott" oder "Servus", sondern mit "Guten Tag" - oder rheinisch knapp "Ta-ch", wobei man sich das "a" wie ein Ausruf des Ekels seinen Weg durch die Stimmbänder sucht.
(1) Da fällt mir auf, dass eine "RechtsabiegerInnenspur" tatsächlich Sinn machen würde ...
Zunächst einmal fällt auf, dass die Ampeln und Kreuzungen hier anders gestaltet sind. Jede(!) Fußgängerampel hat drei Lichter, oben eines mit "Warte", darunter die vertrauten roten und grünen Männchen. Als ob das noch nicht genug wäre, ist beinahe jede Ampel mit mindestents einem Druckknopf ausgestattet, der das eben erwähnte "Warte" auslöst. Das ist ganz nett, von wegen Interaktivität und so. Das Layout der Kreuzungen ist ebenfalls - zumindest bei größeren Straßen (und Ratingen wird von 4 Bundesstraßen und zwei innerstädtischen Ringen regelrecht zerschnitten). Ein Fußgänger muss sage und schreibe 3 Straßen überqueren, um von einer Seite zur anderen zu kommen, da jede Rechtabbiegerspur(1) durch so eine Mini-Verkehrsinsel abgetrennt ist. Man hangelt sich als über eine erste Druckknopfampel zur ersten Insel, überquert mittels zweiter Druckknopfampel die Hauptspur der Straße und landet auf einer zweiten Verkehrsinsel, von wo aus man dann entweder seinen Weg bspw. auf die eigentliche andere Seite oder aber - sofern man seinen Plan geändert hat - dann aber auch auf die (vom Usprung aus gesehen) diagonal gegenüberliegende Seite wechseln kann.
Aber das ist nicht das einzig Verwirrende. Dass man hier gerne Bier
Apropos Flüssigkeiten. NRW hat sein eigenes Pfandystem. Bisher dachte ich, jede gekaufte (Pfand-)Flasche könne man überall in Deutschland abgeben und würde einheitlich viel Pfand zurückbekommen. Hier ist dem nicht so, im Gegenteil, man zahlt auch noch 60 Cent Pfand für eine Flasche, die bei uns nur 25 Cent Pfand kostet. Wahlweise haben die mich beim Plus auch einfach bloß beschissen um 35 Cent.
Der letzte Unterschied ist auch gleichzeitig der Gravierendste: Man begrüßt sich nicht mit "Grüß Gott" oder "Servus", sondern mit "Guten Tag" - oder rheinisch knapp "Ta-ch", wobei man sich das "a" wie ein Ausruf des Ekels seinen Weg durch die Stimmbänder sucht.
(1) Da fällt mir auf, dass eine "RechtsabiegerInnenspur" tatsächlich Sinn machen würde ...
1 Kommentar:
Tach. Leben und leben lassen, sach ich da mal... Oder wollen wir heute mal auf "das kenn ich nich, das kann nich gut sein" machen?
Und die beim Plus dachte bestimmt: "da haben wir so nen engstirnigen Bayern (sic!), den bescheißen wir getz einfach mal!"
Sociel dazu.
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