2. Mai 2007

[TV&Co] Sunshine

Die Sonne liegt im Sterben, der solare Winter hat die Erde fest im Griff. Nach dem Scheitern der Mission der Icarus I hat die Menschheit ihre letzten Ressourcen verbraucht, um ein neues Schiff, die Icarus II, zu bauen, die - wie ihr Schwesterschiff - ausgestattet mit einem riesigen Hitzeschild einen gigantischen Sprengsatz zur Sonne transportieren soll, um das stelare Feuer erneut zu entfachen.

Soviel zur Rahmenhandlung, die eigentlich ein gutes Setting für einen Sci-Fi-Film ist. Sehr ambitioniert geht der Film auch an die Sache, es wird viel Wert auf Physik, Technik und Logik gelegt, die ersten 40 Minuten werden die (Haupt-)Charaktere eingeführt und man kann einige wunderschöne Aufnahmen von Sonne und Raumschiff betrachten. Auch einige philosphische Fragen über das Ende der Menschheit werden kurz angerissen.

Weil das aber wohl etwas zu langweilig wäre, erhält die Crew ein Notsignal der Icarus I, die seit 6 Jahren als verschollen galt. Die Entscheidung, dass eine zweite, möglicherweise intakte Bombe die Chancen der Menschheit dramatisch erhöhen könnten, führt dazu dass einige Fehlentscheidungen getroffen werden, die die ersten Todesopfer einfordern. Das alles erfährt schließlich eine Steigerung, [Spoiler] als der einzige Überlebende der Icarus I - der mittlerweile aussieht wie Freddy Krüger - sich an Bord schleicht und die Mission aufgrund seiner Gespräche mit Gott (sic!) sabotieren will; wie er es schon mit dem ersten Schiff getan hatte [/Spoiler].

Zum Ende hin nimmt der Film zwar ordentlich Fahrt auf, das aber auf Kosten der Logik und Geschichte, wodurch der Streifen sehr stark verliert und eher wie ein Abklatsch von Event Horizont wirkt, da er seine Eigenständigkeit und seine guten Ansätze zu Gunsten des mainstreams aufgibt. So bleibt eigentlich nur festzuhalten, dass "Sunshine" auf mich einen etwas unfertigen Eindruck gemacht hat, der hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt.

Nachtrag: Das Prinzip eines Sonnenschildes wie er im Film beschrieben wurde, ist mir schon mal in einem Star Wars-Roman begegnet, wo riesige Schild-Schiffe am Rande des Sternsystems warten, um im Pendelbetrieb andere Raumschiffe zu einem Erzplaneten zu bringen, dessen Tagseite von drei oder vier Roten Riesen bestrahlt wird und eine sichere Passage mit unmodifizierten Schilden tötlich wäre.

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